Aktiv leben im Alter! Seniorenzentrum Altes Finanzamt

Dr. Sigrid Meierhofer

25. Februar 2019

Aus dem Grußwort von Dr. Sigrid Meierhofer und Viktor Wohlmannstetter, Geschäftführer der Longlife gGmbH

Wir freuen uns über Ihr Interesse an unserer Ausstellung "Aktiv leben im Alter", mit der wir Ihnen die Ergebnisse des Architektenwettbewerbs für das "Seniorenzentrum Altes Finanzamt" und die vom Preisgericht prämierten Entwürfe präsentieren wollen.

Von Anfang an zählte der Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes "Altes Finanzamt" zu einem barrierefreien Seniorenzentrum ergänzt durch eine Seniorenwohnanlage für Bedürftige zu den mit hoher Priorität verfolgten Projekten, die aus den Mitteln der Günter-und-lngeborg-LeifheitStiftung finanziert werden sollten.

Die Aufgabenstellung an die Architekten lautete wie folgt: Das Seniorenzentrum im "Alten Finanzamt" soll ein lebendiger Ort der Begegnung und eine zentrale Anlaufstelle für Ältere aus ganz Garmisch-Partenkirchen werden mit dem Ziel, alle lokalen Akteure der Seniorenarbeit zu vernetzen. Im nördlichen Teil des Grundstücks (ehemaliges Kassenhaus und Zollamt) sind ca. 20-30 barrierefreie Wohnungen einzuplanen, die vorrangig für einkommensschwache Senioren reserviert sind.

Das Seniorenzentrum
Das Seniorenzentrum im "Alten Finanzamt" soll ein lebendiger Ort der Begegnung und eine zentrale Anlaufstelle für Altere aus ganz Garmisch-Partenkirchen werden. Es soll alle lokalen Akteure der Seniorenarbeit zentral vernetzen, wofür Büro- und Besprechungs- sowie Kurs-, Beratungs- und Veranstaltungsräume zur Verfügung stehen werden. Auch ein behindertengerechter Sanitärraum zählt selbstverständlich dazu.

Abgerundet werden soll das Angebot durch ein öffentlich zugängliches Café mit Terrasse und Platz für circa 30 Personen als attraktive Anlaufstelle für das Seniorenzentrum und gemeinschaftsstiftendes Element zwischen Seniorenzentrum und Wohnanlage.

Die Seniorenwohnanlage
Die Seniorenwohnanlage, vorrangig für einkommensschwache Senioren, soll ca. 20 bis 30 Wohneinheiten plus Gemeinschaftsflächen enthalten. Für die Förderung der Wohnungen gelten die aktuellen Wohnraumförderbestimmungen 2012.

Denkbar ist sowohl ein rückseitiger Verbindungsanbau an das Seniorenzentrum, inklusive aller ausgelagerten Raume oder ein separates Gebäude. Erwartet wird eine Gesamtlsung, die funktional und ästhetisch überzeugt und die vorhandenen Synergien bestmöglich nutzt.

Geplant sind barrierefreie Wohnungen für 1-2 Bewohner mit einer Wohnfläche zwischen 30 - 60 m2; fünf Wohnungen sollen rollstuhlgerecht ausgestattet sein. Zur Grundausstattung jeder Wohnung gehört, außerdem ein privater, barrierefrei erreichbarer Freibereich in Form einer Terrasse, eines Balkons oder einer Loggia.

Zur Entscheidung des Preisgerichts: (Auszüge aus den Beurteilungstexten)

1. Preis – H2M Architekten + Ingenieure GmbH, München
Der Verfasser der Arbeit bildet mit dem Wohngebäude ein städtebaulich überzeugendes Gegenüber zu dem bestehenden Finanzamtsgebäude, das als Solitär weitgehend unangetastet bleibt, wobei sich die neuen Nutzungen an der vorgegebenen Grundrissstruktur orientieren...

2. Preis – Beer Bembé Dellinger Architekten und Stadtplaner
Der Neubau zeichnet sich durch einen respektvollen Umgang mit dem Altbau hervor; so erfolgt der erdgeschossige Anbau auf angenehm zurückhaltende Weise und die Gebäudehöhe des Neubaus bleibt unter der Traufhöhe des Denkmals. Der gestaffelte Baukörper in seiner modularen Ausformung wird im Preisgericht kontrovers diskutiert. Positiv bewertet wird der gemeinsame Zugangsbereich beider Gebäude. Die Erschließung des Altbaus erfolgt von der von-Brug-Straße; eine zweite Erschießung - barrierefrei - erfolgt über die Nordseite. Die Anordnung des Aufzugs ist richtig, da auch keine Gewölbe zerstört werden...

3. Preis – Gaigl Architekten, München
Die gut proportionierten Gebäudekörper sind richtig in das umgebende städtebauliche Gefüge gestellt worden und behandeln das Baudenkmal mit angemessenem Respekt. Die Erschlie-ßung beider Nutzungseinheiten vom gemeinsamen Vorplatz aus ist gut auffindbar und zusätz-lich vom Parkplatz und der Anlieferzone barrierefrei erreichbar. Die Freifläche für das Café ist zu klein und liegt ungünstig zu den beiden Eingängen...

Anerkennung – Atelier Schmelzer Weber, Dresden
Der kompakte trapezförmige Baukörper des neuen Seniorenwohnens bildet ein wohlproporti-oniertes Solitär und Pendant zum denkmalgeschützten Altbau des Seniorenzentrums. Die beiden Baukörper sind nicht miteinander verbunden, das Denkmal ist freigestellt und bleibt unangetastet. Der Neubau reagiert positiv auf den Altbau, insbesondere mit seinem Walm-dach und dem Sockelgeschoss. Der Neubau ordnet sich respektvoll mit seiner Höhenent-wicklung dem Denkmal unter...

Anerkennung – baum-kappler architekten gmbh, Nürnberg
Die Platzierung der beiden Neubauten lässt dem denkmalgeschützten Altbau angemessenen Raum. Zusammen mit der Erdgeschosszone bilden die Baukörper eine einfache und klare städtebauliche Lösung mit einem attraktiven Innenhof. Die gemeinsame Erschließung für Altenzentrum und Café ist großzügig und liegt günstig...

Teilen