Ortsbild bewahren, Baulöwen und Immobilienhaie zähmen!
Das Bauen bestimmt das Gesicht und den Charakter eines Ortes. Unter den Folgen von Bausünden, beginnend beim Erwerb und der Widmung von Grundstücken bis zur Architektur und Bauausführung leidet ein Ort oft Jahrzehnte lang. Vor meiner Amtszeit, d.h. in den Wahlperioden von 2002 bis 2014, wurden Gemeinde- und Konversionsflächen ebenso wie neue Baugrundstücke durch großzügige „Abrundung“ und Nachverdichtung oft ohne jede Auflage, ja sogar ohne Baulinien, Bauleitplanung oder Bebauungspläne an Großinvestoren verkauft. In fahrlässiger Weise wurde damals „versäumt“, die Steuerungsmöglichkeiten der Gemeinde auszuschöpfen, um der ungehinderten Bautätigkeit Schranken zu setzen und um soziale Aspekte zu berücksichtigen. Diese Versäumnisse wirken lange nach und sind zum Teil sogar irreparabel.
Mir ist es in zähen Nachverhandlungen gelungen, einige wichtige Entscheidungen für Bürgerinnen und Bürger in nachhinein zu erreichen. So konnte ich am Bahnhof insbesondere für Familien einen fairen Preis für insgesamt 30 Wohnungen mit dem Investor aushandeln. Auch das Team Resort, also Wohnungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Tourismus und Gesundheitsbereich, konnte so erreicht werden.
Auf den erfolgten Gemeinderatsbeschluss zum sogenannten sozialen Bodenrecht, für den ich 15 Jahre gekämpft habe, der bedeutet, dass bei großen Grundstücken, die Baurecht erhalten, ein gewisser Teil zur gemeinwohlorientierten Nutzung zur Verfügung gestellt werden muss, bin ich besonders stolz. Ich befinde mich gerade in Verhandlungen zur Umsetzung dieses Beschlusses bei einem Grundstück.
Den eingeschlagenen Weg, dass ich die Gemeinwohlorientierung als Maßstab für jede größere Bautätigkeit setzte und die vorhandenen rechtlichen Möglichkeiten dafür nutze, werde ich fortführen. Einem direkten Einfluss von Bauträgern und Großinvestoren auf die beschließenden Gremien kann durch die Wahl der künftigen Gemeinderäte begegnet werden. Die Gremien entscheiden über die Festlegungen des Bauens, Sie als Wählerinnen und Wähler entscheiden, wer in den Gremien sitzt.